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Love your Chaos - Warum du deine emotionale Wildheit feiern darfst

  • Autorenbild: Irina Katinka Horvath
    Irina Katinka Horvath
  • vor 7 Tagen
  • 6 Min. Lesezeit

Immer wieder erlebe ich Menschen, die sich selbst dafür verurteilen, dass sie „zu viel“ fühlen, „zu intensiv“ denken, „zu stark“ reagieren. Sie kämpfen gegen ihr inneres Chaos – als wäre es ein Feind, der gezähmt, kontrolliert, weggemacht werden müsste. Dabei liegt im Chaos nicht nur Unordnung. Sondern auch eine uralte Kraft, die dich näher zu dir selbst bringen kann, wenn du aufhörst, dagegen zu kämpfen.


Woher kommt unser Kampf gegen das Chaos?

Wenn du in einer Familie, einem System oder Land groß geworden bist, in dem Ordnung über alles ging – wo Kontrolle mit Sicherheit verwechselt wurde und emotionales Chaos als bedrohlich, hysterisch oder undiszipliniert galt – dann ist es verständlich, dass du heute Schwierigkeiten hast, dich inmitten deines Innenlebens liebevoll selbst zu halten.


Denn was du tief verinnerlicht hast, ist nicht: „Ich bin okay mit allem, was ich bin.“ Sondern eher: „Ich bin nur okay, wenn ich angepasst, vernünftig, funktional bin.“


Diese kollektive Prägung sitzt tief. Oft weitergegeben über Generationen – als Schutz.


So wie bei meinen Eltern, deren Kindheit von einer Zeit geprägt war, in der Nicht-Anpassung lebensgefährlich war. Wo Anderssein mit Gefängnis, Ausgrenzung oder noch viel Schlimmerem bestraft wurde.


Da wird Chaos – innere wie äußere Unordnung – zur Bedrohung. Und Kontrolle zur Überlebensstrategie.


Doch was passiert, wenn wir diese Strategien nicht hinterfragen?


Wir bleiben gefangen in einem Kreislauf aus Selbstverleugnung, Vergleichen und Mangeldenken. Und unsere Welt bleibt klein und irgendwo auch konfortabel.


Fritz Riemann, Urängste & die Kraft des Chaos

Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt in seinem Klassiker Grundformen der Angst vier grundlegende existenzielle Ängste, die jedem Menschen in unterschiedlicher Ausprägung innewohnen.


  • Die Angst vor Selbsthingabe

  • Die Angst vor Selbstwerdung

  • Die Angst vor Veränderung

  • Die Angst vor Beständigkeit


Diese Ängste stehen in Wechselwirkung miteinander – und sie erklären, warum viele Menschen sich innerlich zerrissen fühlen, wenn es chaotisch, unklar oder emotional wird.


Gerade wenn du als Kind gelernt hast, dich „anständig“, „ruhig“ oder „angepasst“ zu verhalten, wirken diese Ängste oft besonders stark im Untergrund – und blockieren die natürliche, lebendige Bewegung in dir. Sie verhindern, dass du deinem eigenen Chaos mit Neugier und Mitgefühl begegnest.


1. Angst vor Selbsthingabe (gegenüber Nähe & Verschmelzung)

➡️ „Wenn ich mich wirklich zeige, verliere ich mich selbst.“


Diese Angst entsteht aus dem Wunsch nach Individualität. Menschen mit dieser Angst sehnen sich nach Autonomie, Freiheit und innerem Rückzugsraum. Sie erleben Chaos oft als Überflutung durch andere – als Bedrohung ihrer Grenzen. Nähe kann sich anstrengend oder vereinnahmend anfühlen.


👉 Wenn du diese Angst in dir spürst, kann dein inneres Chaos ein Signal sein, dass du wieder mehr Raum für dich brauchst – nicht zur Isolation, sondern zur Rückverbindung mit deinem Kern.


2. Angst vor Selbstwerdung (gegenüber Eigenständigkeit & Abgrenzung)

➡️ „Wenn ich zu sehr ich selbst bin, werde ich verlassen.“


Diese Angst wurzelt in einem starken Bedürfnis nach Geborgenheit und Zugehörigkeit. Menschen mit dieser Angst fürchten unbewusst, dass Individualität Trennung bedeutet – und dass sie geliebt werden müssen, indem sie sich anpassen. Chaos in Gedanken und Gefühlen löst hier oft Panik aus: Es ist unkontrollierbar, unkalkulierbar – und macht vermeintlich „weniger liebenswert“.


👉 Dein inneres Chaos ist hier eine Einladung, dich in deinem So-Sein zu lieben – auch dann, wenn du gerade nicht funktionierst.


3. Angst vor Veränderung (gegenüber Vergänglichkeit & Unsicherheit)

➡️ „Wenn sich etwas verändert, verliere ich die Kontrolle.“


Diese Angst zeigt sich in einem großen Wunsch nach Ordnung, Stabilität und Kontrolle. Chaos wirkt bedrohlich, weil es nicht planbar ist. Menschen mit dieser Angst halten gerne an Routinen, Gewissheiten und Strukturen fest – selbst wenn sie längst nicht mehr lebendig sind.


👉 Chaos wird hier zum Weckruf: Das Alte darf gehen. Lebendigkeit entsteht immer im Fluss – nicht im Festhalten.


4. Angst vor Stagnation (gegenüber Dauer, Bindung & Beständigkeit)

➡️ „Wenn alles bleibt, wie es ist, ersticke ich.“


Diese Angst ist typisch für Menschen mit einem starken Bedürfnis nach Abenteuer, Abwechslung und Intensität. Doch wenn das äußere Leben zu schnell wird, drückt sich das Chaos oft im Inneren aus – als Rastlosigkeit, Überforderung oder diffuse Unruhe. Es fällt schwer, zur Ruhe zu kommen, weil das Stillsein mit Kontrollverlust gleichgesetzt wird.


👉 Hier wird Chaos zum Spiegel: Es zeigt dir, dass das Außen nicht mehr dein Inneres kompensieren kann – und du tiefer lauschen darfst.


Chaos bringt all diese Ängste an die Oberfläche – weil es Veränderung verlangt, Kontrolle infrage stellt und das Ego herausfordert. Kein Wunder also, dass wir innerlich rebellieren.


Doch das Chaos ist kein Gegner.

Es ist ein Transformator.

Ein Raum, in dem sich Neues formieren darf.


Chaos ist der Ausdruck deiner inneren Bewegung.


Es ist die Reaktion deiner Seele auf alte Begrenzungen.


Es ist ein Signal deines Körpers, dass etwas nicht mehr stimmig ist.


Wenn du die Dynamik dieser vier Ängste beginnst zu erkennen, kannst du dich mit mehr Milde sehen – und deinen inneren Reichtum würdigen, statt ihn zu pathologisieren oder kontrollieren zu wollen.


Ein Ausdruck unserer Anima – der weiblichen Urkraft in uns, die zyklisch, intuitiv, fließend und schöpferisch ist.


Während der Animus nach Struktur, Klarheit und Richtung strebt, bringt die Anima das Wilde, Ursprüngliche, Ungeordnete – das Leben selbst.


Vom inneren Chaos zur inneren Wahrheit

Ich kenne das Spiel zwischen Kontrolle und Chaos gut. Aus meiner Familiengeschichte, meinem Leben, meiner Arbeit mit vielen Jugendlichen und Menschen in Krisen.


Und ich weiß:


Je mehr wir versuchen, uns selbst zu regulieren, um „gesellschaftsfähig“ zu bleiben, desto weiter entfernen wir uns von unserer inneren Wahrheit.


Dabei ist das Chaos in uns oft nichts anderes als ein innerer Ruf:


Wach auf! Da ist mehr!

Da ist etwas, das gesehen, gefühlt und gehört werden will.


Und ja – das kann sich erst mal unangenehm anfühlen.


Es ist wie auf der Silver Star im Europapark: rasant, unvorhersehbar, vielleicht beängstigend.


Aber auch: lebendig, intensiv, frei.


Lernen, die emotionale Partitur zu spielen

Je besser du dich in deinen emotionalen Facetten kennst, umso mehr wirst du verstehen, wann ein Crescendo – ein kraftvoller Ausdruck – gesund ist,und wann ein Diminuendo – ein bewusster Rückzug – dir gut tut.


Das Ziel ist nicht, immer in Balance zu sein.


Sondern: Bewusst in der Unbalance zu tanzen.

Die innere Welle nicht zu bekämpfen, sondern zu reiten.


Denn zwischen Auf und Ab, zwischen Licht und Schatten, liegt deine Kraft.


Und genau dort beginnt echte Selbstermächtigung.


Erinnerung ist Heilung

Wir dürfen jenen dankbar sein – ob Menschen, Räume oder Begegnungen – die uns daran erinnern, wer wir wirklich sind.


In meiner Arbeit sehe ich jede Session, jeden Workshop als einen Akt der Erinnerung:

  • Erinnerung an deine Einzigartigkeit

  • Erinnerung an dein inneres Licht

  • Erinnerung an das Potenzial, das in deinem Chaos wohnt


Denn: Wahrheit kann man nicht denken. Man kann sie nur spüren.


Und sobald du beginnst, dein Chaos zu lieben – nicht als Makel, sondern als Ausdruck deines lebendigen Wesens – beginnt etwas Magisches:


Du hörst auf, dich zu vergleichen.

Du wirst immun gegen äußere Verführungen.

Du wirst still.

Kraftvoll.

Echt.


Und du erkennst: „Ich bin nicht hier, um perfekt zu funktionieren. Ich bin hier, um lebendig zu sein.“


Love your chaos – das ist kein Slogan.

Es ist ein Lebensprinzip.

Ein Weg der Tiefe.

Ein JA zu deiner inneren Welt.

Und in dieser Welt liegt alles, was du brauchst: Lust, Trauer, Ekstase, Wut, Sanftheit, Klarheit.

Dein Crescendo.

ein Atem.

Deine Pause.


👉 In der Heart Empowerment Summer Edition

geben wir diesem Chaos Raum – sicher, gehalten, kreativ. 8 Frauen. 8 Themen. 24 Tage. Mit Tools aus Kunst- & Körperarbeit, verkörperter Prozessbegleitung und echter Resonanz.


Denn du bist nicht zu viel.

Du bist genau richtig.

Und dein Chaos ist Teil deiner Weisheit.


PS: Wenn du tiefer eintauchen willst – schreib mir. Oder schau dir die Summer Edition an. Und erinnere dich: Du bist diejenige, auf die du gewartet hast.


Mit Liebe & Verbundenheit

Irina Katinka Horvath


Über die Autorin:


Ich bin Irina Katinka Horvath. Und begleite Menschen und Führungskräfte in ihre Wirksamkeit – damit wir den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit mit mehr Mut, Verbundenheit und Resilienz begegnen können.


Meine Leidenschaft gilt der Kreativität, der Körperintelligenz, der Innovation und einer gesunden Beziehungs–, Arbeits– und Lebenskultur.


2017 bis 2023 hat sie als Dipl. Kunsttherapeutin ED, Fachrichtung Tanz und Bewegung in Zürich eine eigene Praxis geführt und seit 2019 ihr stetig wachsendes Onlineunternehmen aufgebaut, um ebenso als Digitale Nomadin und Reisende ihren Lebenstraum zu erfüllen:


Auf der ganzen Welt unabhängig live und online mit vielen Menschen zu arbeiten, die ein sinnerfülltes, glückliches Leben für sich und für andere erwirken wollen.


Irina vereint Herz und Sachverstand für Solopreneurinnen, Führungskräfte, Teams in Pädagogik und Gesundheit und Menschen, die wachsen möchten.


Zusammen mit dir beleuchtet, hinterfragt sie. Wechselt mit dir die Perspektive und wagt den Schritt ins Unkonventionelle. Wenn es der Sache dient. Dafür geht sie mit Herz und Sachverstand, immer kreative Methoden an der Hand.


EMBODIMENT. EMPOWERMENT. (SELF-)LEADERSHIP sind Programm: BECAUSE YOUR GROWTH, STRENGTH AND EMPOWERMENT IN A COMPLEX ENVIRONMENT IS WHAT MATTERS MOST.


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