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Authentisch Leben und Wirken

  • Autorenbild: Irina Katinka Horvath
    Irina Katinka Horvath
  • 12. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

Ein Weg durch Wandel, Zweifel und neue Klarheit


Heute möchte ich dir erzählen, wofür ich in meinem Leben gehe – und wofür ich mich nicht mehr zur Verfügung stelle.


Diese Entscheidung hat mit innerer Haltung zu tun. Mit einer Haltung, die sich über die Jahre entwickelt und in den letzten vier besonders transformiert hat. Sie ist gereift durch Erfahrung, Reflexion – und durch das Loslassen alter Konzepte. Ich betrachte heute nicht nur mich selbst, sondern auch die Welt mit anderen Augen: mit mehr Weite, mit mehr Differenzierung, aber auch mit einer neuen Form von Klarheit.


Was mir in Zürich einmal wichtig war, hat hier auf 1800 m ü. M. in Sils-Maria im Engadin an Bedeutung verloren. Was ich früher dachte, „tun zu müssen“, ist mir heute oft fremd.


Besonders im Marketing, wo so vieles auf Performance und Vergleich beruht, ist bei mir Raum entstanden – für Verlangsamung, für Relevanz, für das Wesentliche. Eine alte Haut ist von mir abgefallen. Was bleibt, ist etwas Rohes, Echtes, Klareres.


Ich möchte meinem früheren Selbst dafür danken. Es war mutig. Es hat gewagt, ist gerannt, gefallen, aufgestanden. Es hat sich getraut, Träume zu leben. Das war wichtig. Und heute? Heute lebe ich anders. Erdiger. Gewachsener.


Träume habe ich noch immer! Und ich werde weiterhin dafür gehen.


Zweifel: Der oft unterschätzte Begleiter

Ein Thema, das mich immer wieder begleitet – besonders in Phasen der Veränderung – ist Zweifel. Früher war Zweifel für mich ein Zeichen von Schwäche, von Nicht-Wissen, von Fehler. Heute weiß ich: Zweifel ist ein wertvoller Prozessraum. Ein innerer Prüfstand.

Dazu haben mich u. a. die sechs Haltungsräume von Martin Permantier geprägt. Einer dieser Räume – der Zweifel – ist besonders kraftvoll. Er fordert uns heraus, schützt uns aber auch davor, blind zu folgen.


Zweifel bedeutet: innehalten. Hinschauen. Nachfragen. Nicht alles glauben, was man denkt.


Zweifel ist unbequem – aber notwendig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.


In der Psychologie gilt er als Auslöser von kognitiver Dissonanz: einem Zustand innerer Spannung, wenn Denken und Handeln auseinanderklaffen. Doch anstatt diesen Zustand zu vermeiden, dürfen wir ihn als Wachstumssignal verstehen. Denn hier, mitten im Unbehagen, entstehen die Fragen, die uns verändern.


Zweifel kann lähmen. Oder befreien. Er kann sich wie ein Nebel auf unsere Identität legen – oder ein Kompass sein, der uns zeigt, wo Integrität fehlt. Er kann uns von Selbsttäuschung befreien und neue Denk- und Fühlräume öffnen. Er stellt unsere Narrative auf den Prüfstand – nicht, um uns zu destabilisieren, sondern um uns zu erinnern: Wir sind nicht unsere Gedanken.


Wenn du dich dem Zweifel stellst, öffnet sich ein anderer Zugang zu deinem Fühlen. Er bringt dich näher zu dir selbst. Er fordert dich auf, deine Werte und deine Integrität zu überprüfen.


Vom Optimierungszwang zur natürlichen Entwicklung

Früher dachte ich, ich müsse mich entwickeln. Besser werden. Optimieren.


Heute weiß ich: Wachstum ist kein mentaler Befehl. Es ist ein organischer Prozess – wie eine Lärchenknospe, die sich nur dann entfaltet, wenn das Klima stimmt.


Hier in den Bergen, im Rhythmus der Natur, erfahre ich diesen Prozess ganz direkt. Die Natur hetzt nicht. Sie vergleicht sich nicht. Und sie fragt nicht, ob sie „ausreicht“.

Die Ruhe, die Weite, das Tempo – all das hat mir geholfen, meine innere Führung zu stärken.


Brené Brown: Warum Zweifel in Führung notwendig ist

In ihrem Buch „Dare to Lead“ beschreibt Brené Brown, dass Führung kein Titel ist – sondern ein Verhalten. Mutige Führung bedeutet, bereit zu sein, sich verletzlich zu zeigen. Und genau hier kommt der Zweifel wieder ins Spiel.


Denn wer führen will, muss bereit sein, sich selbst zu hinterfragen. Nicht um sich kleinzumachen – sondern um sich aufrichtig auszurichten.


Zweifel hilft Führungskräften:

  • blinde Flecken zu erkennen

  • echte Offenheit im Team zuzulassen

  • den Unterschied zwischen Kontrolle und Vertrauen zu spüren

  • Entscheidungen nicht aus Angst, sondern aus Integrität zu treffen


Brené Brown nennt vier Schlüsselkompetenzen für echte Führung:

  1. Verletzlichkeit zulassen: Wer sich nicht zeigen kann, wird nicht gesehen.

  2. Werte leben: Wenn du weißt, wofür du stehst, kannst du auch in schwierigen Momenten standhaft bleiben.

  3. Vertrauen aufbauen: Vertrauen entsteht nicht durch Status – sondern durch Verbindung.

  4. Resilienz entwickeln: Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als Feedback begreifen.


Und all das beginnt dort, wo wir unsere Zweifel nicht bekämpfen – sondern integrieren. Denn nur wer sich selbst kennt, kann andere aufrichtig begleiten. Nur wer mit sich selbst in Resonanz ist, kann Räume schaffen, in denen sich auch andere sicher fühlen.


Mai im Engadin – warum ich keinen Ashram brauche

Manchmal werde ich gefragt, warum ich nicht wie viele andere eine Auszeit in einem Ashram in Indien gemacht habe. Warum ich nicht auf einem Meditationskissen unter Palmen sitze, um mein inneres Gleichgewicht zu finden. Und meine Antwort lautet: Ich brauche das nicht.


Denn mein Ashram liegt vor meiner Haustür – in Sils-Maria. In den Bergen. In der Weite und Stille des Engadins. Und ganz besonders im Mai entfaltet sich hier eine Qualität, die ich nirgendwo sonst gefunden habe.


Der Mai ist hier oben kein Frühlingsmonat im klassischen Sinn. Er ist ein Übergangsraum. Die Wintersaison ist vorbei, die Sommersaison hat noch nicht begonnen. Hotels, Restaurants, Cafés – alles hat geschlossen. Touristen sind keine da. Die Straßen sind still, nur das Vogelgezwitscher und der Wind im Lärchenwald begleiten meine Schritte. Es gibt keinen Lärm, keine Ablenkung – dafür Raum. Stille. Zeit.


Ich gehe hinaus, atme die kühle, klare Luft und spüre: Die Natur macht hier nichts schneller, als sie muss. Die Knospen der Lärchen recken sich vorsichtig der Sonne entgegen. An manchen Hängen liegt noch Schnee, während anderswo schon der Löwenzahn goldgelb leuchtet.


Die Natur kennt kein "schnell", kein "muss". Sie folgt einem anderen Takt – ihrem eigenen.


Dieser natürliche Rhythmus hat mich gelehrt, dass auch ich keinen äußeren Guru brauche, um Frieden zu finden. Ich brauche keine mantragesättigte Halle voller Räucherstäbchen, um in Verbindung zu sein. Mein Lehrmeister ist der Zyklus der Jahreszeiten. Meine Stillemeditation findet auf dem Holzsteg am See statt. Meine Einsicht kommt, wenn ich dem Tau auf den Wiesen zusehe, wie er im Licht der Morgensonne verdunstet.


Und genau hier, in dieser unaufgeregten Einfachheit, finde ich Tiefe. Ein Zurück-zum-Wesentlichen. Das Engadin hat mich nicht nur geerdet, sondern mir geholfen, meine eigene Stimme wieder klar zu hören – ohne den Lärm des Außen, ohne die Selbstoptimierungsschleifen einer spirituellen Leistungsgesellschaft.


Die Berge stellen keine Fragen, sie erwarten nichts von mir. Sie sind einfach da. Und in dieser Beständigkeit, dieser kraftvollen Präsenz, darf auch ich einfach sein. Als ganze Frau, als Lehrende, als Suchende. Ohne Etikett. Ohne Rolle. Ohne Maske.


Der Mai im Engadin ist für mich das, was ein Ashram für viele andere ist: Ein Raum der Stille, der Reinheit, der Rückverbindung. Ein Ort, der nicht irgendwo auf der Landkarte liegt – sondern mitten in mir selbst.


Mein persönlicher Weg – und eine Einladung

Ich habe als Sekundarlehrerin begonnen. Später als Bewegungstherapeutin gearbeitet, als Supervisorin, Mentorin, Coach und Gründerin. Ich habe in Zürich eine Praxis geführt und bin heute Onlineunternehmerin. Der größte Schritt war jedoch nicht beruflich – sondern innerlich: von der Stadt in die Stille.


Ich sehe heute Machtverhältnisse klarer. Ich nehme soziale Strukturen differenzierter wahr. Und ich bin dankbar, dass meine Selbstentwicklung nicht mehr aus einem Mangel kommt – sondern aus der Verbindung mit mir selbst.


Vielleicht inspiriert dich dieser Weg – vielleicht erinnert er dich an etwas, das du längst weißt: Dass deine Entwicklung nicht erzwungen werden muss. Dass Zweifel keine Schwäche ist. Und dass Authentizität nicht angepasst, sondern erinnert werden will.


PS: Wenn du Führung neu denken und ein neues Narrativ schreiben willst...

dann lade ich dich herzlich ein, Teil von Elevation for Leaders zu werden – ein Angebot für Menschen, die Verantwortung tragen und Haltung zeigen wollen.


Für Hoteldirektorinnen, SchulleiterInnen, Teamleitungen und kreative Köpfe, die neue Wege der Führung gehen – mit Mut, Tiefe und Empathie.



Mit Liebe & Verbundenheit

Irina Katinka Horvath


Über die Autorin:


Ich bin Irina Katinka Horvath. Und begleite Menschen und Führungskräfte in ihre Wirksamkeit – damit wir den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit mit mehr Mut, Verbundenheit und Resilienz begegnen können.


Meine Leidenschaft gilt der Kreativität, der Körperintelligenz, der Innovation und einer gesunden Beziehungs–, Arbeits– und Lebenskultur.


2017 bis 2023 hat sie als Dipl. Kunsttherapeutin ED, Fachrichtung Tanz und Bewegung in Zürich eine eigene Praxis geführt und seit 2019 ihr stetig wachsendes Onlineunternehmen aufgebaut, um ebenso als Digitale Nomadin und Reisende ihren Lebenstraum zu erfüllen:


Auf der ganzen Welt unabhängig live und online mit vielen Menschen zu arbeiten, die ein sinnerfülltes, glückliches Leben für sich und für andere erwirken wollen.


Irina vereint Herz und Sachverstand für Solopreneurinnen, Führungskräfte, Teams in Pädagogik und Gesundheit und Menschen, die wachsen möchten.


Zusammen mit dir beleuchtet, hinterfragt sie. Wechselt mit dir die Perspektive und wagt den Schritt ins Unkonventionelle. Wenn es der Sache dient. Dafür geht sie mit Herz und Sachverstand, immer kreative Methoden an der Hand.


EMBODIMENT. EMPOWERMENT. (SELF-)LEADERSHIP sind Programm: BECAUSE YOUR GROWTH, STRENGTH AND EMPOWERMENT IN A COMPLEX ENVIRONMENT IS WHAT MATTERS MOST.


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